Was Mediendienstleistungen kosten

Was kostet eine Webseite mit Wordpress oder Erklärvideos vom Experten? Hinter den kleinen Preisen steht oft ein verstecktes hochgestelltes Sternchen mit bösen Überraschungen. Ich erkläre wie viel Medien kosten anhand einer Webseite und warum sie das ausgeben sollten.

Wenn Sie einmal einen Blick auf Ihre letzte Rechnung vom Klempner schauen, sehen wir den Betrag den wir gezahl sondern oft auch den Stundensatz – die Kosten pro Stunde. Das sollten zwischen 50€ und 70€ sein.

Diesen Preis sind wir gerne bereit zu zahlen, da wir eine hohe Qualität erwarten und selber nicht die Fertigkeiten beseitzen diese Dienstleistung selber auszuführen, da uns die Kompetenzen fehlen, die sich der Angestellte in mehreren Jahren erarbeitet hat.

Der Stundensatz

So ähnlich ist es im Webdesign. Ein Webdesigner benötigt definitiv viel weniger Zeit für das Einrichten einer WordPress Webseite als Sie, aber er hat auch mehrere Jahre benötigt um das tun zu können – Studium und private Erfahrungen, die nicht bezahlt wurden. In einem Stundensatz steckt viel Fleiß.

Für Webdesign berechne ich meinen Kunden 69€ pro Stunde, für echte Programmierung sind es 99€ pro Stunde. Das klingt nach sehr viel, aber ich darf sagen: „das ist ein guter Preis“, denn er liegt im unterem Durchschnitt.

Bedenken Sie dabei immer: Auch Webdesigner müssen, wie Sie auch, Rechnungen am Ende des Monats bezahlen.

Warum so teuer?

Wenn Ihr Auge hier weiterliest, sind Sie wegen des Preises überrascht. Die Anfertigung eines individuellen und vor allem professionellen Produkt, dass essentiell Auswirkung auf Ihr Unternehmen hat, bedarf vieler Jahre Erfahrungen und Fertigkeiten. Beispielsweise muss man Programme verstehen, Programmiersprachen lernen und Wissen was funktioniert und was nicht. Das manifestiert sich in dem Stundensatz wieder.

Warum so günstig?

Es freut mich, dass Ihr Auge nun hier liest und Sie eher im Gegenteil überrascht sind. Denn viele Dienstleister und Agenturen in dem Bereich sind deutlich teurer. Diese haben aber auch bspw. Angestellte, die sie bezahlen müssen. Das und viele andere Kosten habe ich zum Glück nicht. Kosten habe ich aber dennoch.

Der Zeitfaktor

Kommen wir zu dem anderen wichtigen Faktor – der zeitliche Aufwand. Der Klempner ist meistens schon nach einer Stunde wieder weg. Prima! Hinter einer einfachen Webseite stecken etwas mehr zeitaufwendige Arbeitsschritte:

Die einzelnen Schritte einer WordPress Webseite
Die einzelnen Schritte einer WordPress Webseite.

Grob zusammengerechnet berechnet man für eine einfache Webseite (mit fertigem WordPress Webdesign) ungefähr 20 Arbeitsstunden. Für eine ganze Webseite. Wow!

Die Kommunikation berechne ich dabei nicht. Das passiert natürlich auf mehrere Tage/Wochen verteilt. Denn auch Sie benötigen Zeit für das Projekt, da Sie aktiv am Prozess beteiligt sind.

Der endgültige Preis

Mit einfacher Mathematik, der aufgewendeten Zeit und dem Stundensatz können wir nun berechnen wie teuer eine Webseite ist:

Zeit · Stundensatz = Kosten

Lassen Sie sich nun einmal beispielhaft die Kosten für eine einfache WordPress Webseite unter Annahme verschiedener Dienstleister betrachten:

  • Anfänger: 29€ pro Stunde · 20 Stunden = 580€
  • Selbstständige: 69€ pro Stunde · 20 Stunden = 1380€
  • Agenturen: 150€ pro Stunde · 20 Stunden = 3000€

Selbst Anfänger kommen mit ihren Dumping-Stundensatz nicht unter die 500€ um ein vernünftiges Produkt herzustellen. Bei niedrigen Preisen kann also nur an der Zeit gespart werden, was logischerweise die Qualität mindert.

Gute Webseiten für 500€?

Sie können sich die Frage nun wohl selber beantworten oder würden Sie guten Gewissens ein Haus (wohl gemerkt ohne Grundstück) für 30.000,- € kaufen? Das ist nämlich das Kleingedruckte hinter dem „guten“ Preis – es steckt oftmals ein „schlechtes“ Produkt dahinter.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Webdesign Preisen gemacht? Lassen Sie uns gerne darüber in den Kommentaren sprechen.

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16 Kommentare
  1. Remo sagt:

    Zitat: „Gerade Serviceleistungen wie Contenterstellung, Suchmaschinenoptimierung oder Social Media Betreuung können auf Dauer einiges kosten und gehören in einem gesunden Maß zu einer Website dazu, wenn sie auch einen Effekt bringen soll.“

    Bei WordPress kommt auch noch hinzu, daß man ständig aktualisieren muß.

    Ständig neue Versionen. Man muß alle Erweiterungen ebenfalls aktualisieren und aufpassen, daß dann nicht die ganze Seite zerfetzt wird, weil Erweiterung („plugin“) mit der aktuell neuen WP-Version nicht kompatibel usw.

    Das Problem ist, daß Kunden – verständlicherweise – oft nicht einsehen, warum sie dafür extra laufend zahlen müssen, obwohl sich rein äußerlich an der Webseite nix ändert.

    Daher nehmen wir für normale Webseiten für Firmen wie Schreiner, Anwalt, Nagelstudio usw. usf. inzwischen Typesetter-CMS oder eines der vielen anderen datenbankfreien CMS.

    Typesetter ist z. B. auch über 10x schneller als WordPress, was ein „Ränking“-Vorteil ist bei Google, denn Googel stuft ja sowas seit Jahren schon für die Webseiten mit ein.
    http://chamaeleonmedia.ch/typesetter-cms-bis-zu-10x-schneller-als-wordpress/

    Und Geschwindigkeit hängt nicht nur von der Qualität des Hostings ab sondern auch vom schlanken Aufbau des CMS. WordPress mit seinen zahllosen Erweiterungen ist im Vergleich zu solchen CMS ein langsamer Dampfer. Mit Millionen an Möglichkeiten, zugegeben. Aber die meisten einfachen Webseiten brauchen 99,99% davon nicht, sondern einfach nur eine Webseite.

    Mit CMS wie Typesetter oder auch Mozilo, CMSimple-XH, Sitemagic – um nur 4 zu nennen – hat man auch nicht das, das man Zeitsklave vom CMS wird und ständig was aktualisieren muß.

    Auch bei firmeneigenen Projekten setzen wir solche CMS gerne ein.

    Man muß keine Datenbank einrichten, kann die Seiten einfachst sichern durch „Runterziehen“ der Dateien via FTP. Es ist genauso einfach wie die „Installation“, sofern überhaupt von einer solchen die Rede sein kann. Man lädt ja auch nur die Dateien hoch.

    • Finn Dohrn sagt:

      Guter Hinweis! Es gibt in zwischen auch die Möglichkeit Plugins, Themes und WordPress *automatisch* aktualisieren zu lassen. Das nutze ich auch und richte ich so auch bei Kunden ein. ;-)

  2. Gregor sagt:

    Das ist wahrhaft ein starkes Stück mit deinem Programmierer, Irma. Kleiner Tipp von meiner Seite:

    Für solche Spielereien wie Farbwechsel etc. gibt es fantastische Tutorials für CSS und wenn das für Einsteiger immer noch zu kompliziert ist, gibt es auch gute kostenlose CSS-Editor Plugins wie zum Beispiel YellowPencil für WordPress.

    Was den Beitrag betrifft, kann ich nur zustimmen. Die grobe Berrechnung kommt ca. hin. Es können aber auch noch weitere Kosten auf den Webseitenbesitzer zukommen. Gerade Serviceleistungen wie Contenterstellung, Suchmaschinenoptimierung oder Social Media Betreuung können auf Dauer einiges kosten und gehören in einem gesunden Maß zu einer Website dazu, wenn sie auch einen Effekt bringen soll.

    MfG Gregor

    • Finn Dohrn sagt:

      Absolut! Daher ist es immer ein Risiko entweder für den Kunden (Bezahlung auf Stundenbasis mit nur grober Schätzung) oder des Dienstleisters (Bezahlung auf Festpreis mit Gefahr auf Unterschätzung). Ich glaube eine gute Mitte finden ist hier das schwierige und muss gut abgeklärt sein. Dann ist es sicherlich die fairste Lösung für Alle!

  3. Irma Diener sagt:

    Ich kann aus Erfahrung sagen, dass die „Günstigen“ am Ende das meiste Geld gekostet haben. Dumm nur, dass ein teurer Programmierer keine Garantie für gute Leistung ist.

    Man muss sich ganz genau anschauen, mit wem man sich an einen Tisch setzt und ich habe gezwungenermaßen mir Wissen angeeignet, damit man mich nicht so mal eben über den Tisch ziehen kann.

    Mein Sahnestückchen in dieser Sache war ein „Programmierer“ der mir für den Farbwechsel des Hintergrundes die Anzahl der Seiten berechnen wollte, die geändert werden müssen. ;-)

    • Finn Dohrn sagt:

      Das stimmt! Leider gibt es immer schwarze Schafe in jeder Branche. Finde ich sehr schade und geht mir ähnlich bei anderen Dienstleistungen. Ein gewisses Grundverständnis kann da wohl nicht schaden! :-)

  4. Oliver sagt:

    Ich fand den Beitrag ebenfalls sehr aufschlussreich. Ich denke, die Variablen wie Stundensatz oder Gesamtstunden machen natürlich den Preis aus. Es gibt aber auch für den Endkunden viele Interessante Modelle um zu sparen. Sei es Festpreise oder Mietmodelle… Ich bin aber sehr froh über diesen Überblick.

  5. ONMA Werbeagentur Hannover sagt:

    Danke für den Beitrag. Interessant wie viele Faktoren beim Anpassen des Preises eine Rolle spielen. Ich freue mich auf weitere Beiträge.

  6. Erik Nawrocky sagt:

    Hallo Finn,

    auch von meiner Seite aus, wirklich top geschrieben und sehr schöner Einblick. Um einem potenziellen Kunden mal andere Einblicke zu gewähren, bin ich auf deinen Blog gestoßen. Kann mich deiner Aussagen und Planungen wirklich nur anschließen. Das sind mal realistische Preisangaben für unsere Branche. Liebe Grüße! Erik

  7. Sascha Thattil sagt:

    Gute Übersicht.

    Ich denke das mit den 20 Stunden kann hinkommen, wenn man es wirklich simpel hält und sich an die Vorgaben des Themes hält.

    Sobald man jedoch eine Individualisierung im Bereich, zum Beispiel, Design oder einen Konfiguratore braucht, den man in PHP als WordPress Plugin erstellt. Dann steigt der Aufwand bereits.

    Aber die Auflistung passt schon ziemlich gut. Sehr interessant.

    Viele Grüsse
    Sascha Thattil

    • Finn Dohrn sagt:

      Hallo Sascha,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich dass du das so bestätigen kannst. Klar, individuelle Änderungen ziehen die Stundenzahl schon nochmal durch. Sind eher meine persönlichen Erfahrungen. ;)

      LG Finn

  8. Remo sagt:

    Es gibt ja zudem inzwischen massenhaft „Gratis“-Webseiten-Anbieter.

    Die aber gar nicht gratis sind. Zusammengerechnet sind die Kosten, die man dann um die Ecke herum über die Jahre für Gebühren zahlt extrem.

    Und man tut sich hinsichtlich Auffindbarkeit im Internet auch keinen Gefallen.
    So werden die billigsten Webseiten-Baukasten-Systeme, die jeder Hoster anbietet oder auch Jimdo aus Hamburg etc. schnell zur teuersten Webseite der Welt: http://chamaeleonmedia.ch/gratis-webseite-jimdoo-die-teuerste-webseite/

    Ganz abgesehen davon, was manch einer sparen würde, würde er sich nicht selbst durch solche angeblichen Gratiswebseiten fummeln, sondern seine Zeit sinnvoller nutzen und es einen Profi machen lassen.

    • Finn Dohrn sagt:

      Das ist definitiv ein spannender Kommentar zu gratis Webseitgeneratoren. Danke Dafür!

      Ich rate Kunden auch tendenziell davon ab, da versteckte Kosten und Einschränkungen oft die Folge ist.